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Interview mit Traute Klapproth

Sat, 09 Nov 2024 17:34:38 +0000 von Christoph Herbold

Interview mit Traute Klapproth

Hallo Traute, wir kennen uns ja noch aus der gemeinsamen Schulzeit und haben uns aus den Augen verloren und hier in der Luthergemeinde wiedergefunden. Du arbeitest nun schon seit 30 Jahren in der kirchlichen Verwaltung, wie kam es dazu?

Hallo Mariot, ja, es ist schön, dass wir uns hier nach so vielen Jahren so unverhofft wiedergefunden haben.

Ich bin gelernte Industriekauffrau. Meine Ausbildung habe ich bei der Firma Doornkaat in Norden gemacht. Nach meiner Ausbildung habe ich 13 Jahre als Industriekauffrau gearbeitet. 

Meine Bindung zur kirchlichen Arbeit begann schon in meiner Jugendzeit. Damals war ich in meiner Heimatkirchengemeinde Großheide sehr aktiv. Ich habe als Teamerin in der Konfirmandenarbeit und im Kindergottesdienst mitgearbeitet. Auch war ich viele Jahre im Gemeindebeirat tätig. 

So musste es dann auch wohl so kommen, dass ich von der Industrie zur Kirchenverwaltung gewechselt bin. 1991 wurde für den Kirchenkreis Norden und für den dortigen Superintendenten eine Kirchenkreissekretärin gesucht. Die bin ich dann geworden und so bin ich zur Kirchenverwaltung gekommen.

Wann bist du in dem Kirchenbüro der Lutherkirche angefangen und seit wann machst du die Friedhofsverwaltung?

Seit 2003 lebe ich mit meinem Mann und meinem Sohn in Leer-Loga. Nach der Geburt meines Sohnes habe ich eine längere Erziehungspause eingelegt. 

Im Jahr 2010 kam ich zur Lutherkirchengemeinde. Der erste Kontakt kam damals über Herrn Superintendent Klemenz, der mich bat, seine Sekretärin in Urlaubszeiten zu vertreten. Schon bald kam auch die Vertretung für Herrn Woltermann, den langjährigen Friedhofsverwalter, hinzu. Nach dessen Ausscheiden im Jahr 2012 habe ich die Friedhofsverwaltung übernommen.

Das war zunächst ein völlig neues Gebiet für mich. Die Arbeit in der Friedhofsverwaltung ist sehr vielfältig. In all den Jahren habe ich mich aber hier ganz gut eingearbeitet, denke ich. Ich arbeite sehr gerne in der Friedhofsverwaltung.

Was gefällt dir besonders an deiner Tätigkeit?

Besonders liegen mir hier die Begegnungen mit den Menschen, die in die Friedhofsverwaltung kommen, am Herzen. Es ist mir auch sehr wichtig, den Angehörigen, die einen lieben Menschen verloren haben, bei der Grabvergabe mit ausreichend Zeit und Rat zur Seite zu stehen. Ich bin sehr oft selbst auf dem Friedhof und auch dort mag ich es, wenn ich mit den Besuchern des Friedhofs ins Gespräch komme. Viele Nutzungsberechtigte habe ich so schon persönlich kennengelernt. Aber auch der gute Kontakt zu den FriedhofsmitarbeiterInnen ist mir wichtig, ebenso wie der gute Draht zu den BestatterInnen und den Steinmetzen. Da gibt es mit allen ein sehr gutes Miteinander.

Was könnte man noch verbessern?

Es werden z. B. häufig Blumenschalen mit ausgeblühten Blumenzwiebeln in den Abfall geworfen. Ich würde mir wünschen, dass solche Blumenschalen einfach neben den Container gestellt werden. Es wäre doch schön, wenn diese Blumenzwiebeln einfach ihren Platz unter unseren Bäumen finden könnten. Wir würden sie einfach in die Erde pflanzen und im nächsten Jahr erblühen sie wieder. Ja, die Idee fände ich schön!

 

Wie hat sich der Friedhof in den letzten Jahren gewandelt?

Die Art der Bestattungen hat sich komplett gewandelt, früher gab es mehr Erdbestattungen, mittlerweile kommt immer mehr der Wunsch nach Urnenbestattungen in Gemeinschaftsgrabstätten auf. Insbesondere nimmt der Wunsch nach einer Waldbestattung zu. Um diesem Wunsch auch auf unserem Friedhof entsprechen zu können, bieten wir inzwischen eine schöne Alternative hierzu an. An drei Bäumen ist jetzt schon die Baumbestattung einer Urne möglich. 
 
Die Lutherkirchengemeinde plant in einem weiteren Bereich des Friedhofs die Anlage einer größeren waldähnlichen Fläche. Ich wünsche mir, dass hier im kommenden Herbst schon viele neue Bäume gepflanzt werden, so dass auch hier schon bald "Wald"- Bestattungen stattfinden können. Es werden Bestattungen in Grabstellen unter Bäumen sein, die gut erreichbar sind, auch wenn man vielleicht nicht mehr so gut zu Fuß ist.
 
Was liegt dir besonders am Herzen?

Es gibt seit ca. zwei Jahren den "Freundeskreis Friedhof". Ich würde mich freuen, wenn hier noch mehr Menschen Lust hätten, dem Freundeskreis beizutreten. Es wäre schön, wenn wir hier noch viel mehr ins Gespräch über die Zukunftsgestaltung des Friedhofs kommen könnten. Die ersten Schritte sind hier schon getan worden. Es wurden Nistkästen aufgehängt, die ersten neuen Bänke wurden angeschafft und Schautafeln aufgestellt. Da gibt es sicher noch viel mehr Möglichkeiten und Ideen, um den Friedhof zu bereichern. 

Was wünscht du dir für die Zukunft?

Manchmal ist es mir leider nicht möglich, sofort auf Anfragen per Mail oder Anrufbeantworter zu antworten. So kommen zum Beispiel in den Wochen und Monaten, in denen alle Friedhofsunterhaltungsgebührenbescheide verschickt werden, besonders viele BesucherInnen und Anrufe in meinem Büro an, so dass ich nicht alle Anliegen sofort bearbeiten kann. Dann muss ich manchmal auch erstmal den Ärger der Anrufer oder Besucher auffangen, aber ich denke, auch damit kann ich inzwischen gut umgehen, wünsche mir da aber auch etwas mehr Verständnis.

Noch ein Aufruf an die Leser?

Wenn Sie jetzt denken, dass Sie doch schon immer einmal dieses oder jenes zum Friedhof und zu den Grabarten fragen wollten, dann melden Sie sich gerne einmal bei mir. Oder sprechen Sie mich auf dem Friedhof einfach einmal an. Ich gebe Ihnen gerne Auskünfte.

Liebe Traute, ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen!
Quelle: privat
Frau Traute Klapproth
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